Pfarre Arbing im Mühlviertel

Geschichtliches:

Die Burgkapelle Arbing war zuerst Taufkirche der Ursprungspfarre Naarn, welche gemeinsam mit der Pfarre Saxen bereits um das Jahr 823 urkundliche Erwähnung findet.

Nach der Gründung des  Chorherrnstiftes Waldhausen 1147 wird die Pfarre Arbing neben anderen Pfarren dem Stift einverleibt bis zur Aufhebung des Stiftes Waldhausen unter Leopold II (1790-1792).

Im Jahr 1335 wird die Kirche in Arbing eine von Mitterkirchen abhängige Seelsorgestelle („Patriochia"). Um 1633 wird Arbing vermutlich selbständige Pfarre.


Das Kirchengebäude:

Der Kirchenbau hat sich wahrscheinlich aus einer romanischen Burganlage entwickelt.

Der ursprüngliche Schloß- bzw. Wehrturm stammt vielleicht noch aus dem 13. Jahrhundert. Der weithin sichtbare Turm mit seinen abgerundeten Zinnen lässt eher auf eine Burg als auf ein Kirchengebäude schließen. Einer alten Sage zufolge, ist der Turm ohne Spitze in Erinnerung an den Pfarrpatron Johannes dem Täufer und dessen Enthauptung geblieben.

Der Umbau bzw. Neubau der Kirche begann 1483 und die Netzrippen- und Sternrippen-gewölbe stammen aus dieser Zeit. Besonders sehenswert ist auf der Westempore die  kunst-volle Blendenmaßwerk-brüstung, sowie kleine Teile von originalen gotischen Glasmalereien (Verkündigung und zwei Wappen) im östlichen Presbyterium.


Eine spätgotische (um 1510) Muttergottesstatue aus Lindenholz, aus der Schule des Kefermarkter Meisters sowie ein Kreuzigungsbild an der Ostseite des Altarraumes (Anfang 17. Jahrhundert) sind eine Freude für kunstbewanderte Augen. Hochaltar, Kreuzwegbilder und Seitenaltar stammen aus dem Jahren 1904, 1905 bzw. 1906.

Die Orgel, welche nach 30 Jahren Spielpause wieder renoviert wird (2004) stammt aus 1861 und wurde vom Orgelbauer Breinbauer aus Ottensheim gebaut.

 

Marienstatue
(um 1510)

Kreuzigungsbild
(um 1600)